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Kostenfalle Demotivation – Wie Sie Mitarbeiter begeistern

Hamburg (btn/Gasteitrag von Gerold wolfarth) Ohne motivierte Mitarbeiter kann man heute im Wettbewerb kaum noch bestehen. Das kann auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht schnell teuer werden. Doch wie gelingt es, das Beste aus seinem Team herauszuholen?

Wer heutzutage Mitarbeiter begeistern will, muss selbst als leuchtendes Beispiel vorangehen und verstehen, welchen hohen Stellenwert das Thema Selbstverwirklichung inzwischen eingenommen hat. Wenn man sich die klassische Bedürfnis-Pyramide des US-Psychologen Abraham Maslow anschaut, dann gibt es für jeden Menschen ein Set an Bedürfnissen, das ihn antreibt. Angefangen von den Existenzbedürfnissen über die Sicherheits-Bedürfnisse bis zur Selbstverwirklichung gibt das Modell einen guten Einblick, was Menschen motiviert.

 

Kombiniert man diese klassischen Erkenntnisse aus der Wissenschaft nun mit den Sehnsüchten und Bedürfnissen der aktuellen und zukünftigen Arbeitnehmergeneration, kommt man schnell darauf, dass der Schlüssel zum Erfolg im Bereich der „Selbstverwirklichung“ liegt. Damit ist auch klar, dass etwa ein höheres Einkommen allein auf Dauer keine Motivation bringen wird, weil die Existenz- und Sicherheitsbedürfnisse in der Regel bereits befriedigt sind und dann ein gewisses Sättigungsgefühl eintritt. Selbstverwirklichung ist dagegen ein sogenanntes Wachstumsbedürfnis, welches nie vollständig befriedigt werden kann.

Was Mitarbeiter heute wirklich wollen

Im Folgenden wollen wir uns fünf Bedürfnisse der Generationen Y und Z anschauen und wie Sie denen mit unternehmerischen Entscheidungen begegnen können.

1. Mitarbeiter wollen selbständig und eigenständig arbeiten

Mit Druck und Kontrolle kommen Sie heute nicht mehr weit. Überlassen Sie es Ihren Mitarbeitern, wie sie ihre tägliche Arbeit erledigen wollen und arbeiten Sie in einer Kultur, die sich am Ergebnis orientiert, nicht am Weg dorthin. Das heißt auch, auf Vertrauen zu setzen statt auf komplizierte Workflows und aufwändige Prozessdefinitionen.

2. Mitarbeiter wollen Wertschätzung und Anerkennung

Oft sind es kleine Gesten, die eine große Wirkung erzielen. Ein einfaches und ehrliches „Danke“ vor versammelter Mannschaft hat noch keinem Vorgesetzten geschadet. Mit Wertschätzung ist jedoch nicht nur das Lob gemeint, wenn eine Aufgabe oder ein Projekt erfolgreich gemeistert wurden. Es geht auch darum, dass Mitarbeiter das Gefühl haben, im Unternehmen etwas bewegen zu können. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern etwa an, eigene Ideen direkt einer Jury vorzustellen. Die besten Ideen kann man dann intern zur Abstimmung bringen und umsetzen. Das gibt den Mitarbeitern das Gefühl der Anerkennung und dass sie wirklich etwas bewegen können.

3. Mitarbeiter wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle

Flexible Arbeitszeiten sollten im Jahr 2019 eigentlich Standard sein. Wenn Sie nicht zufällig ein Krankenhaus führen, bei dem eine 24-Stunden-Betreuung sichergestellt sein muss, dann bieten Sie moderne Arbeitszeitmodelle an und nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung. Vielleicht fängt eine Mitarbeiterin gern erst um 12 Uhr an zu arbeiten, bringt dann aber bis in den Abend hinein deutlich bessere Ergebnisse, als wenn Sie sie um Punkt 8 an den Schreibtisch zitieren. Ein anderer Kollege muss vielleicht ein krankes Kind betreuen und ist deutlich mehr motiviert und Fürsprecher des Unternehmens, wenn er zwei Tage in der Woche aus dem Home-Office arbeiten kann. Gerade für Tätigkeiten am PC ist das heute dank moderner Kommunikationswege kein Problem mehr.

4. Mitarbeiter arbeiten gern in flexible Bürowelten

Die ganze Woche im lauten Großraum-Büro zu sitzen, kann jede Motivation zunichtemachen. Schaffen Sie ein Arbeitsumfeld, das Großraumbüros und Einzelbüros gleichermaßen bietet. Schaffen Sie Räume, in denen Kommunikation stattfinden kann, aber auch Inseln, wo Mitarbeiter sich zurückziehen und kreativ sein können. Spezielle Themenräume können hierbei hilfreich sein. Vielleicht bringt ja ein Raum „Am Meer“ mit leichtem Meeresrauschen und blauer Farbe ganz andere Impulse hervor als ein einfacher Büroraum?

5. Mitarbeiter wollen am Erfolg teilhaben

Auch wenn Geld allein kein Motivationsfaktor ist, wollen Mitarbeiter am erarbeiteten Erfolg beteiligt werden. Schaffen Sie daher einfache Bonusmodelle für Mitarbeiter und arbeiten Sie mit dem Grundsatz: Wenn sie als Unternehmen einen finanziellen Mehrwert haben, dann soll ein Teil dieses Mehrgewinns an Ihre Mitarbeiter zurückfließen. Dies können z. B. Provisionen für besonders gute Verkäufer sein oder Jahres-Boni für erreichte Ziele.

6. Mitarbeiter wollen ein gutes Betriebsklima

Würden Sie jeden Tag in eine Firma gehen, in der es Druck und Streit gibt? Sicher sind Konflikte im Arbeitsalltag nicht zu vermeiden, aber es ist eine Kulturfrage, ob Empathie die Basis Ihres Handelns ist.
Ihre Führungsmannschaft sollte diese Basis kennen und leben. Nehmen Sie das Führungs-Team daher ruhig mal aus dem Alltag heraus und ziehen Sie sich zwei Tage zurück. Entwerfen Sie eine Philosophie, in der Empathie die neue Form der Mitarbeiterführung ist. Es mag kitschig klingen, aber wenn Sie es schaffen mit Liebe und Wertschätzung zu führen, dann wird sich das in vielerlei Hinsicht auszahlen. Weniger Krankenstand, weniger Fluktuation, mehr Bewerber und Kunden sind in der Regel die Folge. Und damit auch weniger Kosten für die Personalbeschaffung oder etwa für zusätzlich eingestelltes Personal, um einen hohen Krankenstand abzufedern. Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe und Wertschätzung. Wenn Sie es also schaffen, diese Bedürfnisse zu erfüllen, dann wird das auf vielen Ebenen zu mehr Erfolg führen.


Über den Autor: Gerold Wolfarth ist CEO der bk Group. 1999 hat er seine Unternehmensgruppe als „One-Man-Show“ gegründet und sich bis heute zum Marktführer für 365° Objektlösungen & Services in Europa entwickelt. Seine Geschäftsidee, eine Dienstleistung, die es zuvor im Markt nicht gab, baute er acht Jahre später in ganz Europa aus. Bis heute gibt es kein zweites Unternehmen im Markt. Der Autor steht für eine zukunftsweisende Führungskultur, die in seinem Unternehmen längst Realität ist und von Mitarbeitern aus 27 europäischen Ländern täglich begeistert gelebt, bewahrt und weiterentwickelt wird. Weitere Informationen finden Sie unter: www.gerold-wolfarth.eu

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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