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Agiles Arbeiten – was bedeutet das?

Halle (btn/Gastbeitrag von Katrin Seidel, systemischer Coach für Mitarbeiter und Führungskräfte bei bfkm) – Agilität ist im beruflichen Kontext und zur heutigen Zeit bereits ein beliebter Begriff. Doch, dann stellt sich auch schnell die Frage, was ist mit Agilität in der Arbeitswelt eigentlich genau gemeint? Und wann arbeiten Unternehmen agil? Führungskräfte-Coach Karin Seidel unterstützt Unternehmen dabei, sich von klassischen und hierarchischen Unternehmensstrukturen zu verabschieden und in eine moderne, agile Arbeitsweise zu starten. Sie erklärt die Definition von Agilität und stellt vor, wie grundlegende, oft starre, veraltete Unternehmensstrukturen “modernisiert” werden können.

Agilität bedeutet Zukunft

Agilität bedeutet, mit der Zeit zu gehen, flexibel und modern zu sein und auf Veränderungen am Markt schnell reagieren zu können. Für dieses “Können“ ist ein geeigneter Führungsstil Voraussetzung. Ein Beispiel hierzu: Unternehmen profitieren häufig von kleinen, übersichtlichen Teams, die mit einer besonders hohen Eigenverantwortung agieren. Das Ergebnis bedeutet Flexibilität: flexible Lösungen und flexibles Handeln. Entscheidungen von Fachleuten können somit zeitnah getroffen werden, da sie aufgrund von kurzen Kommunikationswegen schnell agieren und reagieren können. Die Beteiligten handeln im vertrauensvollen Miteinander und im Gegensatz dazu, tritt eine starre Mitarbeiterweisung in den Hintergrund. Dieses Beispiels zeigt, dass Rollendefinitionen und streng abgegrenzte Verantwortungsbereiche nicht mehr zeitgemäß sind und auch oft nicht mehr zum Unternehmenserfolg beitragen. Es ist daher an der Zeit, etwas Raum für Agilität zu schaffen.

Führungskräfte mit Coaching-Aufgaben

Die Form der Mitarbeiterführung durch die Führungskräfte muss neu definiert werden – fort von alten, starren und festgefahrenen Führungsstilen, hin zu einem modernen Arbeiten in einer modernen und zukunftsorientierten Arbeitswelt. Umdenken ist hierbei vonnöten. Strenge Manager werden zu Mitarbeiter-Coaches, die ihre Mitarbeiter anleiten. Das bedeutet, dass ein agiles Arbeiten eine gewisse Transformation von Strukturen und Arbeitsabläufen einfordert. Wie im obigen Beispiel erklärt, steht die Entwicklung von Teams im Vordergrund. Dabei sollte das Know-how jedes einzelnen Mitarbeiters vollumfänglich eingesetzt und ein eigenverantwortliches Arbeiten angestrebt werden. Arbeitsabläufe von Team-Mitarbeitern müssen dabei aufeinander abgestimmt sein. Somit braucht es eine gute Kommunikation innerhalb der Teams und auch zwischen ihnen, um flexibel auf etwaige Veränderungen reagieren zu können. Der Mensch als Individuum ist dabei von zentraler Bedeutung. Die so entstehende Transparenz für Kunden, verbessert die Kundenbetreuung signifikant.

Transparenz für Mitarbeiter und Kunden

Um rasch gute Ergebnisse zu erzielen und Fehler zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit, fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein ausgebildeter agiler Coach hilft Führungskräften wie Mitarbeitern dabei, Agilität zu verstehen und zu leben. Gerade in der anfänglichen Umsetzung lauern viele Stolpersteine. Natürlich können sich interessierte Führungskräfte auch zum agilen Coach ausbilden lassen. Das Unternehmen selbst profitiert dabei auf mehreren Ebenen. Zum einen erlangen alle Mitarbeiter durch ein solches Coaching neue Kompetenzen, was mitunter einen beachtlichen Teil zu einer systematischen, modernen Führungskräfteentwicklung beiträgt, wovon das Unternehmen wiederum langfristig profitiert. Schließlich verlangen wechselnde Kundenbedürfnisse und die Forderungen der allgemeinen Marktwirtschaft an Unternehmen stets Flexibilität und somit auch Agilität. Zum anderen tragen eine Teilhabe aller Mitarbeiter an Unternehmenszielen und Ideenfindungen, eine Förderung des Selbst- und Zeitmanagements, eine Aufteilung der Verantwortung und ein flexibles, internes und externes Netzwerk zu einem erfolgreichen Unternehmen bei. Diese Faktoren sind wesentliche Anhaltspunkte, ob ein Unternehmen als „agil“ zu charakterisieren ist oder nicht. Dieser Prozess, den ein Unternehmen durchläuft, wenn es vom konservativen Arbeiten auf agiles Arbeiten umstellt, wird als “agile Transformation” bezeichnet.

Gewinnbringende Herausforderung

Systematisches Vorgehen sowie fein aufeinander abgestimmte Arbeitsprozesse sind in der agilen Arbeitswelt unbedingt erforderlich. Daher sind hohe Kommunikationsbereitschaft, Kundenorientierung und Eigenverantwortung unerlässliche Werkzeuge. Die einzelnen Arbeitsschritte gehen ineinander über und müssen explizit aufeinander abgestimmt sein. Dabei ist es Aufgabe der Führungskräfte, insbesondere auch darauf zu achten, dass die Transparenz vonseiten des Unternehmens gegenüber allen Mitarbeitern gegeben ist. Eine Affinität zu agilem Arbeiten, eine didaktische Arbeitsweise und gute Kenntnisse in digitalen Ressourcen sind für ein erfolgreiches agiles Arbeiten wichtig – das gilt sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter.

Fazit

Ein zukunftsorientiertes Unternehmen kann durch eine agile Arbeitsweise zur Kundenbindung beitragen und dadurch die Unternehmensziele fördern. Unternehmen können jedoch auch auf anderen Ebenen davon profitieren, denn Transparenz schafft ein Vertrauensverhältnis, nicht nur zwischen dem Unternehmen und Kunden, sondern auch zwischen den Mitarbeitern. Eine offene Herangehensweise ohne starre Hierarchien und Eigenverantwortung im Team sind Merkmale, welche Motivation und Leistungsbereitschaft aller Mitarbeiter fördern und diese zu Bestleistungen animieren.

 

 

 


Kurzinfos zur Autorin Katrin Seidel: Katrin Seidel ist systemischer Coach für Mitarbeiter und Führungskräfte und begeisterte Unternehmerin. Seit 22 Jahren ist sie in der Führung der europaweit agierenden bfkm GmbH | Die Trainingscompany tätig und somit selbst tagtäglich mit den Herausforderungen des Führungsalltags konfrontiert. Sie ist der festen Überzeugung, dass Frauen in ihre weibliche Kraft der Führung und Männer in ihre männliche Führungskraft kommen müssen, um den Arbeitsalltag neu für sich und die Mitarbeiter/innen zu gestalten. Die Themen Führung, neue Führung, Wandel der Arbeitswelt, Agilität und tiefe persönliche Weiterentwicklung von Führungskräften liegen Katrin Seidel besonders am Herzen. Die bfkm GmbH präsentiert sich heute unter ihrer Leitung als kompetenter Qualifizierungsanbieter und progressiver Organisationsentwickler. Das 9-köpfige Mitarbeiter- und 100-köpfige Trainerteam trainiert, berät und coacht pro Jahr um die 12.000 Seminarteilnehmer. Katrin Seidel setzt sich auch in der Nachwuchsförderung ein und initiierte in diesem Zusammenhang 2006 den Azubiwettbewerb „Young Professionals – Talente im Dialog“, um junge Menschen für Ausbildungsberufe im Dialogmarketing zu begeistern. Außerhalb des Berufs engagierte sie sich viele Jahre lang als Vorstandsmitglied der Saaleschule für „Inklusion“ und „individuelles Lernen“ für Kinder.

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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