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Wo geht’s denn hier zum Sinn? – Persönlichkeitstraining für Auszubildende und angehende Führungskräfte

Hamburg (Gastbeitrag von Sascha Burghaus, HAMBL Group) – Wo geht’s denn hier zum Sinn? Direkt nach dem Abbruch meiner Ausbildung zum Industriekaufmann, habe ich die Suche nach der Antwort auf diese Frage kurzerhand zu meinem Beruf gemacht.

Aus meiner alltäglichen Arbeit mit nachfolgenden Generationen weiß ich, dass sich ein Großteil der sogenannten Millennials oftmals unterbewusst mit Fragen wie diesen beschäftigt:

  • Warum tue ich, was ich tue?
  • Ist dies das Leben, welches ich wirklich führen möchte?
  • Werde ich genügend wahrgenommen und von Herzen geschätzt?

Häufig kommen junge Menschen heute gar nicht mehr dazu, ernsthaft nach möglichen Antworten zu forschen. Zu groß ist die Versuchung, der ständigen Ablenkung durch Facebook, Whatsapp, Instagram & Co. zu erliegen. Zu stark ist das sofortige Glücksgefühl, wenn eine Push- Benachrichtigung eintrifft. Zu präsent ist die Angst davor, das eigene Wesen tiefgründig zu erkunden.
Wenn ich mit Unternehmen oder Schulen arbeite, sagen mir viele Lehrer oder Personaler die Jugendlichen von heute sind: faul, bequem, interesselos, wechselhaft, launisch, respektlos, hart zu führen, anspruchsvoll, egoistisch und nicht kooperativ. Ich hingegen bin der festen Überzeugung, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Führungskräfte egal ob Eltern, Lehrer oder Personaler aber davon zu überzeugen, ist ein ganzes Stück harte Arbeit. Bis wir auf die Herausforderungen zu sprechen kommen, mit denen sich Generation Y und Z tagtäglich konfrontiert sehen. Vereinfacht lassen sich diese Herausforderungen auf vier Bereiche herunterbrechen:

1. Erziehung

Viele Eltern gehen früh nach der Geburt ihrer Kinder wieder einem Job nach. Kinder kommen immer früher in die Kita, werden in Ganztagsschulen und Nachmittagsprogrammen betreut, entwickeln Hobbies und knüpfen Freundschaften. Bleibt also kaum noch Zeit, dem so immens wichtigen elterlichen Erziehungsauftrag in der frühkindlichen Prägephase aber auch anschließend im pubertären Alter nachzukommen. Das Fehlen von wichtiger emotionaler und sozialer Intelligenz ist die Folge.

Viele Eltern versuchen dies durch Sätze wie “Du musst nur fest genug an dich glauben, dann wird alles gut!” oder auch “Es gibt keine Verlierer, sondern nur zweite Gewinner” zu kompensieren, was dazu führt, dass Kinder/Jugendliche diese Einstellung mit in das Berufsleben nehmen. Hier sieht die Realität aber oft ganz anders aus, weshalb der erste große Schock über die “Erwachsenenwelt” nicht lange auf sich warten lässt. Die Betriebe von heute haben große Schwierigkeiten damit, die Defizite der Erziehung wieder gerade zu bügeln. Oftmals fehlt gänzlich das Verständnis für dieses Problem, sodass “hire & fire” in vielen Betrieben gelebte Praxis ist. Doch wer unter der Macht eines Menschen oder eines Unternehmens steht, steht auch unter seinem
Schutz. Deshalb sehe ich insbesondere die Betriebe in der Verantwortung, etwas gegen diese Defizite zu tun und jungen Menschen Leitplanken für ihr eigenes Leben mit auf den Weg zu geben.

2. Technologie

Eine weitere Herausforderung unserer Zeit sind soziale Medien und hier insbesondere sofortige Belohnungssysteme – auch genannt: instant gratifications. Es ist mittlerweile erwiesen, dass jeder Kommentar, jedes “Gefällt mir” und jede Amazon-Lieferung einen kleinen Glücksschub auslösen, ähnlich wie bei Alkohol oder Drogenkranken.

Schuld hieran ist das Glückshormon “Dopamin” welches in hohem Grade abhängig macht und leider nur kurzfristig anhält – im Gegenteil zu den längerfristigen Glückshormonen Serotonin und Oxytocin, welche beispielsweise durch soziale Kontakte, Erfüllende Tätigkeiten oder auch körperliche Zuneigungen entstehen. Jungen Menschen nicht den Umgang mit sozialen Medien und Technologien beizubringen, ist wie einem Alkoholkranken die Tür zur nächsten Kneipe aufzuhalten. Soziale Medien sind sicherlich eine Bereicherung für den Fortschritt unserer Gesellschaft, können bei unausgeglichener Nutzung aber auch das exakte Gegenteil bewirken.

3. Einflussnahme

Wenn ich Azubis, Schüler oder Duale Studenten frage, wie es derzeit in ihrer Tätigkeit läuft, sagen mir viele “Ich würde am liebsten aufhören”. Auf die nächste Frage nach dem “Warum?” kommt häufig die Antwort, “ich habe hier keinen Einfluss, ich bewege hier nichts!”.

Oftmals sind viele dieser Azubis, Schüler oder Studenten gerade einmal einige Jahre im Berufsleben und verstehen nicht, dass viele großartige Leistungen nur in einem langen Zeithorizont erfüllt werden können. Das bereits angesprochene Thema der sofortigen Belohnungssysteme ist hieran nicht ganz Unschuldig. Den Drang etwas bewirken zu wollen, kann ich allerdings bestens nachvollziehen. Weil auch ich das Gefühl hatte, dies nicht zu können, habe ich meiner Ausbildung ein vorzeitiges Ende gesetzt.

Leider sehen wir oft nur den Einfluss, welcher die Bergspitze darstellt, aber nicht den Berg an sich. Dieser Berg besteht heutzutage mehr als jemals zuvor aus: Mut, Durchhaltevermögen, Willensstärke, Liebe/Verbundenheit, Soziale Kontakten, Vertrauen und Kooperation.

Gerade Dinge wie Vertrauen, Willensstärke und Verbundenheit bauen sich allerdings nur sehr langsam und mit viel Hingabe auf, auch wenn Apps wie Tinder, Lovoo & Co. uns einen anderen Eindruck vermitteln wollen. Nachdem ich das Verstanden hatte, hat die lange Reise der Selbstverwirklichung plötzlich angefangen Spaß zu machen und wirklich etwas zu bewegen in meinem
Leben.

4. Umwelt/Umfeld

Unternehmen bieten den heutigen Generationen oftmals ein ganz anderes Umfeld, als wie sie es eigentlich brauchen würden.

Insbesondere Generation Y und Z muss lernen, mit den bereits genannten Herausforderungen umzugehen. In einem Umfeld, in welchem die Monats-, Quartals-, und Jahreszahlen wichtiger sind, als die langfristige Unternehmens-, und Fachkräftesicherung, wird dies allerdings nur schwer möglich sein. Gerade junge Menschen brauchen Führung und ein starkes “Warum”.

Je zahlenorientierter der Betrieb, desto höher ist oftmals die Fluktuation und die innere Unzufriedenheit der Mitarbeiter. Nicht umsonst sind starke Marken wie Apple & Co. darauf bedacht, das “Warum” der Mitarbeiter in den Fokus der Unternehmensziele zu stellen.

Wie erfolgreich Unternehmen wie Apple damit sind, muss an dieser Stelle sicherlich nicht weiter ausgeführt werden. Leider konzentrieren sich viele Unternehmen in Deutschland nur auf die Frage nach dem “Was” und nach dem “Wie”. Damit alleine wird eine langfristige Mitarbeitersicherung in Zukunft aufgrund des geänderten psychologischen Vertrages junger Generationen mit ihrer Beschäftigung, nicht mehr sichergestellt werden können.

Um Unternehmen aber insbesondere auch junge Mitarbeiter bei der Neuausrichtung auf das Warum zu unterstützen, habe ich mit meinen drei Mitgründern die Unternehmensberatung “HAMBL” gegründet, welche durch ihr ganzheitliches und bundesweit geschütztes G.E.D.A.N.K.E® Konzept ein nachhaltiges und effektives Persönlichkeitstraining für Auszubildende und angehende Führungskräfte bietet. Junge Menschen lernen, wie sie mit den genannten Herausforderungen umgehen können während Unternehmen aber auch Schulen durch unsere Arbeit verstehen
lernen, welche Umgebung geschafft werden muss, um das großartige Potenzial welches in uns Millennials steckt, gänzlich zu entfalten.


Die HAMBL Group begleitet Auszubildende und Mitarbeiter durch quartalsweise stattfindende Workshops und Einzelcoachings, welche thematisch aufeinander aufbauen. Ihr ganzheitliches Gedanke-Konzept befähigt die Teilnehmer dazu, selbstständig die wesentlichen Säulen des Lebens: Arbeit, Beziehung, Gesundheit, Sinn & Kultur aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Dadurch steigt sowohl das innerbetriebliche Klima als auch die eigene Lebenszufriedenheit. Als Nebeneffekt erleichtert es Firmen die Rekrutierung und insbesondere Bindung von Auszubildenden und Fachkräften.

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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