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Personalpartnerschaften: Kooperation in der Krise

Neu-Isenburg (btn/Kommentar von Henri Schmidt, ADP) – Das wohl bekannteste Beispiel einer Personalpartnerschaft zwischen McDonalds und ALDI zeigt, wie Kooperation zwischen Unternehmen funktionieren kann: Mitarbeiter eines Unternehmens mit temporären Personalüberhängen, wie es derzeit beispielsweise in der Gastronomie der Fall ist, werden an ein Unternehmen entliehen, das Personalengpässe hat, wie zum Beispiel im Lebensmitteleinzelhandel oder im Gesundheits- und Pflegebereich.

Henri Schmidt, ADP (Bild: ADP)

Henri Schmidt, Director Growth & Client Success bei ADP, befürwortet diesen Ansatz, um Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage flexibel aufeinander abzustimmen und auszugleichen:

„Die Corona-Pandemie setzt die Wirtschaft unter Druck und zahlreiche Unternehmen stellen auf Kurzarbeit um oder ziehen gar Personalabbau in Betracht, während andere Betriebe auf Hochtouren laufen und die Arbeitnehmer über die Belastungsgrenze hinaus arbeiten. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass Unternehmen dynamisch auf die Herausforderungen reagieren. Der unternehmensübergreifende Personaleinsatz ist ein Mittel zur Vermeidung von Kurzarbeit und Entlassungen und kann finanzielle Einbußen abwenden oder mindern – sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer.

Die rechtlichen Grundlagen von Personalpartnerschaften können so ausgestaltet werden, dass sie Arbeitnehmer schützen und der bürokratische Aufwand für Arbeitgeber gering bleibt. Mit dem übernehmenden Unternehmen wird ein befristeter Arbeitsvertrag mit einer Einsatzzeit über maximal zwei Jahre geschlossen. Hier ist die Freiwilligkeit von Seiten der Arbeitnehmer zu betonen. Darüber hinaus kann in die Ruhensvereinbarung mit dem eigentlichen Arbeitgeber eine Klausel integriert werden, die während der Übernahme vor einer Kündigung schützt und die Rückkehr auch bei vorzeitiger Beendigung des Einsatzes sicherstellt.

So haben Mitarbeiter die Gewissheit, nach der Entsendung wieder zurückkehren zu können. Als HR-Abteilung ist es wichtig, während des Einsatzes und bei der Rückkehr unterstützend zur Seite zu stehen. Im Idealfall profitieren die Unternehmen und Arbeitnehmer nicht nur in finanzieller Hinsicht von Personalpartnerschaften, sondern auch durch den inhaltlichen Austausch und Perspektivenwechsel. Die Arbeitnehmer lernen ein neues Unternehmen mit anderen Strukturen kennen, erweitern ihre Kompetenzen und entwickeln ihre Persönlichkeit weiter. Der ‚Blick über den Tellerrand‘ kann bei der Rückkehr für neuen Schwung sorgen, Kreativität und Innovationen fördern. So führt der kurzfristige Abstand zu mehr Weitsicht, schafft Synergien, stärkt die Solidarität über Unternehmensgrenzen hinweg und wirkt sich positiv auf die Gesamtwirtschaft aus.“

 

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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