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Mythos erfolgreiche Trading Setups

Mythos erfolgreiche Trading Setups
Mythos erfolgreiche Trading Setups

Die Mehrheit der Börsenfans hechelt Trading Setups hinterher, welche eine überdurchschnittlich gute Trefferquote aufweisen.

Mit einem Trading Setup wird im Börsenjargon ein Markteinstieg bezeichnet, der durch spezifische Regeln definiert ist.

Fakt ist: Eine große Anzahl populärer Trading Setups besitzen keinen Richtungsvorteil. Wer das nicht glaubt, sollte die üblich verdächtigen Markteinstiege, wie Fibonacci Retracements, Bullischer Wimpel oder Schulter Kopf Schulter Formation testen. Am besten funktioniert das mit einem Backtest am PC oder Laptop. Schon diese Arbeit nehmen die wenigsten Börsenfans auf sich.

Während eines Backtests untersucht die Handelssoftware mit Hilfe aufgezeichneter Kursverläufe, ob ein bestimmtes Regelwerk für den Einstieg in den Markt in der Vergangenheit funktioniert hätte. Sprich: Ob nach vielen Einstiegen Profit übriggeblieben wäre.

Leider wissen viele Trader nicht einmal darüber Bescheid, wie schwierig es ist, einen seriösen Backtest durchzuführen. Der Grund: Die meisten Einstiegsregeln können nicht exakt programmiert werden. Meist bleiben für einen seriösen Test Setups übrig, die starren, wenig flexiblen Regeln folgen. Wer den Einstiegsvorteil eines Trading Setups eindeutig belegen möchte, muss das Setup mit festem Gewinnziel testen. Ebenfalls wichtig ist, dass dieses Gewinnziel genauso weit vom Einstiegspreis entfernt ist, wie die Stop Loss Order. Heißt: Der Trade gewinnt bei positiver Kursentwicklung genau die gleiche Menge an Geld, wie er bei negativer verlieren würde.

Wieso muss die Überprüfung der Qualität eines Markteinstiegs mit einer fixen Ausstiegsstrategie durchgeführt werden?

Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Nach Positionseröffnung nimmt der Trader normalerweise Einfluss auf das Ergebnis eines Trades. Wie genau läuft das ab? Nun, indem das Gewinnziel und/ oder der Stop Loss verschoben werden. Durch dieses Verhalten wird die Wahrscheinlichkeit für einen positiven oder negativen Ausgang des Setups verändert. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Qualität des Einstiegsszenarios mit Hilfe einer „entweder oder“ Situation zu überprüfen. Entweder es wird der Stop-Loss oder das Gewinnziel erreicht. Dazwischen gibt es keine andere Möglichkeit den Trade zu beenden.

Der Kurs hat nach oben oder unten die gleiche Wegstrecke zurückzulegen, damit eine Order ausgelöst wird. Besitzt ein Trading Setup tatsächlich Prognosekraft für die künftige Kursentwicklung, muss die Trefferquote bei diesem Test klar über dem Zufallswert von 50 % liegen.

Ist der Stop Loss deutlich weiter vom Einstiegspunkt als das Gewinnziel platziert, wird die Erfolgsquote des Markteinstiegs ebenfalls positiv manipuliert.

Nur wenig bekannte Trading Setups werden diesem verschärften Testverfahren standhalten. In vielen Fällen liegt die Erfolgsquote des Markteinstiegs – auf lange Sicht – bei etwas über oder unterhalb von 50 %. Es wird also schwierig mit den üblichen Standard Trading Setups dauerhaft Geld zu gewinnen, denn auch Gebühren für Wertpapiertransaktionen müssen eingerechnet werden.

Kurz und gut: Eine Vielzahl populärer Trading Setups werden ihrem verheißungsvollen Ruf nach dem schnellen Geld in keiner Weise gerecht. Viele versagen bei dem Versuch, Kursverläufe besser als Zufall vorherzusagen.

Für was sind Trading Setups überhaupt nützlich?

Ganz einfach: Sie sorgen für Reproduzierbarkeit. Trader, die ohne klare Einstiegsregeln handeln, sind reine Zocker.

Welchen Vorteil könnte ein klug ausgewählter Markteinstieg noch haben?

Gute Trading Setups helfen dabei Einstiege zu finden, bei denen ein kleiner Stop Loss ausreicht, um von einer großen Marktbewegung zu profitieren. Für diesen Zweck werden nicht zwingend populäre Trading Setups benötigt. Die Markterfahrung des Traders oder der Traderin spielt die entscheidende Rolle.

Erfahrene Börsianer steigen nicht selten nach Regeln in ein Wertpapier ein, die andere niemals zuvor gehört oder gesehen haben und die für Außenstehende nicht immer auf den ersten Blick einleuchtend sein müssen. Und dennoch, oder gerade deshalb handeln Trader diese individuellen Setups langfristig mit Gewinn. Gute Trader wissen: Der wahre Schlüssel zum dauerhaften Börsenerfolg liegt in der konsequenten Umsetzung sinnvoller Einstiegs- und Ausstiegsregeln, komme was wolle. Exakte Regeln für den Einstieg in einen Trade spielen nur die zweite Geige.


Vertiefende Informationen zum Thema Trading und Aktienhandel finden interessierte Leser auf der Seite „CoinFlip Trading“. Die Webseite existiert seit 2010 und wurde durch das einmalige CoinFlip Trading Experiment in Börsenkreisen bekannt. Mittlerweile hat sich die Seite professionell weiterentwickelt und bildet berufstätige Börsenfans im Aktienhandel auf Tagesbasis aus.

Laura Langer
Laura Langer
Laura ist seit Mitte 2015 als Redakteurin und Marketing Manager bei Business.today Network tätig. Zuvor machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.
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