Personalleiter.today Branchen News Personalleiter.today Branchen News
  • Top Themen
  • Sage Content Hub
    Lohnabrechnungen online erledigen: So sparen Sie Zeit und Geld

    Lohnabrechnungen online erledigen: So sparen Sie Zeit und Geld

    Sage bringt Cloud-basierte HR-Plattform auf den Markt

    Sage bringt Cloud-basierte HR-Plattform auf den Markt

    Networking: Die richtigen Kontakte können Türen öffnen

    Networking: Die richtigen Kontakte können Türen öffnen

    Von der digitalen Personalakte bis zum Mitarbeiterportal: So geht modernes Personalmanagement

    Von der digitalen Personalakte bis zum Mitarbeiterportal: So geht modernes Personalmanagement

  • Digital
  • Recruiting
  • Workplace
  • Whitepaper
  • Veranstaltungen
  • Jobmarkt
Go to...

    Eulen für Athen.

    Laura LangerLaura Langer
    Mai 18, 2015

    Die Griechenland-Pleite aus der Sicht eines Information Professionals.

    Eulen für Athen.

    Tim A. Brouwer, Vorstand der SVP Deutschland AG (www.svp.de) (Bildquelle: SVP Deutschland AG)

    Heidelberg, 18.05.2015 – Zeus wäre am Boden zerstört. Sein geschätztes Hellas dem Untergang geweiht. Wo nur waren die Argusaugen der griechischen Regierung und der EU all die Jahre vor und nach dem EU-Eintritt von Griechenland herumgewandert? Wer hatte die Eulen in Athen unter den Teppich gekehrt?

    Wäre Griechenland ein Unternehmen gewesen, und der Eurobeitritt ein Merger, hätte man jedenfalls nicht von einer Hochzeit im Himmel gesprochen. Man hätte dies mit einem „hmm…“ kommentiert, mit einem „eigentümliches Geschäftsmodell, aber mit 25% Zinsen und Abwertung jedes Jahr geht das irgendwie ja schon ganz okay. Und das Wetter ist dort ja auch so schön.“

    Mit Beginn der Krise wurde klar: Hier ist uns ein krasser Sanierungsfall ins Portfolio gerutscht. Mittlerweile kann man nur noch von Insolvenzverschleppung sprechen.
    Das ist in Unternehmen jeweils der Augenblick, in dem eine unabhängige Instanz – der Insolvenzverwalter – das Ruder übernimmt und schonungslos und sehr transparent die Fakten offenbart. Darauf warten alle im Falle von Griechenland tagtäglich aufs Neue. Aus der Sicht eines Information Professionals, nicht eines Ökonomie- oder Politikexperten (!), ist folgendes festzuhalten:

    Ressourcen
    -Lage und Klima (Landwirtschaft und Tourismus)
    -Ein paar Rohstoffe (Öl, Erze und Salze)

    Geschäftsmodell Griechenland
    -Früher eine nennenswerte Baumwoll- und Textilindustrie
    (durch die hohen Löhne nach Euro-Einführung vollständig vernichtet)
    -Schifffahrt (Reedereien) – per Verfassung steuerbefreit
    -Tourismus
    -Landwirtschaft
    -etwas Industrie

    Man nehme nun die drei wichtigsten Wohlstandtreiber, Landwirtschaft, Tourismus und Industrie und betrachte den Stand der Dinge: Die Griechen importieren inzwischen ca. 50% ihrer Agrarprodukte aus der EU. Griechen essen holländische Tomaten! Klingt absurd? Ist aber so, da die griechischen Produkte trotz der Nähe zum Markt einfach zu teuer sind.
    Beim Tourismus können wir die These wagen, dass sich Niveau und Anspruch der griechischen Hotels und Ferienorte auf dem Niveau der türkischen bewegen. Auf der Faktenebene jedoch zeigt sich auch: die Türkei ist tatsächlich mindestens 20% günstiger.
    Die Industrieproduktion ist seit Beginn der Krise um ca. 25% gesunken.

    Beim Geschäftskern ist also schon mal einiges in Unordnung, ist irgendwie der Wurm drin. Wir kommen ins sechste Jahr der Rettung und es hat sich nichts Positives entwickelt. Wir stellen aber fest, dass das Verhältnis von Löhnen und dem dazugehörigen Output ein großen Problem darstellt. Was hat sich da in fünf Jahren „Rettung“ und „Reformen“ getan?

    Hier muss man jetzt wieder einen genaueren Blick auf die Fakten werfen. Das Verhältnis von Löhnen und dem dazugehörigen Output wird gemeinhin Produktivität genannt. Vordergründig könnte man jetzt versucht sein, Griechenlands Produktivität anzuschauen. Das ist ein gern gemachter Fehler von Nicht-Ökonomen. Tatsächlich misst die Produktivität aber nur die Produktivität von den Jobs, die es unter den jetzigen Bedingungen noch gibt. Je schwerer die Krise, desto weniger Menschen arbeiten produktiv, aber deren Produktivität ist sehr gut – sonst wären sie ja auch arbeitslos. Man muss also die richtige Kennzahl finden und das ist in diesem Fall der BIP-Deflator. Er mißt das Preisniveau von Volkswirtschaften.

    Seit 2000 ist er in Griechenland von 85 auf 118 gestiegen. Eine Goldman-Sachs-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass er um 40 Punkte sinken müsste, damit Griechenland wieder in den grünen Bereich kommt. Was ist in den letzten 6 Jahren passiert. Erstmal 4 Jahre nichts, jetzt hat er sich um 8 Punkte in die richtige Richtung bewegt.

    Die Schulden, gemessen als Verhältnis der Staatsschulden zum BIP, werden immer höher. Dabei schauen wir auf ein pro Kopf Einkommen von knapp 22 T US$, was 20% mehr ist, als beispielsweise Polen erzielt. Reden wir bei Polen von Rettung? Was heißt überhaupt Rettung? Das Wort Rettung suggeriert doch bei den meisten, dass man jemanden in akuter Not aus dem Wasser fischt, ihn aufwärmt und wieder absetzt. Kann man Staaten und Menschen quartalsweise retten?

    Aus Sicht eines Information Professionals ist die Griechenlandproblematik ein ganz und gar verantwortungsloser Umgang mit Information und Fakten.

    Immer wieder werden Vergleiche, Bilder und Äquivalenzen eingeführt und damit die Faktenlage diffus gehalten. Beispiele gefällig? Rettung, hatten wir schon. Krise, ist ein akuter Notfall. Eine Dauerkrise ist eine zweckdienliche Wortschöpfung. Ansteckungsgefahr, als ob man das Bankensystem mit Bürgernasen vergleichen könnte. Wobei letztere sich wahrscheinlich schon an selbiger herumgeführt fühlen. „Pleite-Griechen“ – die Griechen sind nicht pleite. Die Griechen haben ein höheres Einkommen als die Polen und der Medianhaushalt in Griechenland hat mehr Vermögen als sein Pendant in Deutschland. Der griechische Staat allerdings, der sehr viele Schuldpapiere an südeuropäische Banken ausgegeben hat, der ist pleite, wenn auch noch nicht insolvent.

    Was sind die Klarheit schaffenden Fakten im Zuge der Beurteilung der griechischen Lage und wie muss man diese bewerten?

    Geschäftsmodell? Zu teuer, Entwicklung der letzten Jahre: Keine nennenswerte Verbesserung.

    Wirtschaftskraft? Hat seit Beginn der „Rettung“ stark nachgelassen. War nicht so schlecht. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist seit Beginn der Krise um ca. 25% gesunken!
    Vermögen? Gar nicht so schlecht im EU-Vergleich. Aber es gibt keine Administration, die Steuern eintreiben könnte, es gibt also keinen Zugriff auf das durchaus vorhandene Vermögen in Griechenland. Stabilität? Inzwischen sehr instabil, aber alte Kader der Kleptokratie sind zur Zeit von ihren Pfründen abgeschnitten. Hier könnte sich etwas bewegen.

    Fähigkeit zum Schuldendienst? Eine Frage, die Herrn Schäuble interessieren sollte? Völlig ausgeschlossen, dass Griechenland seine Schulden zurückzahlt. Wenn die Zinsen nicht so niedrig wären, wie sie es gerade sind, wäre schon alles vorbei. Wie erwähnt, es fehlen 32 Punkte beim BIP-Deflator.

    Alles was an sonstigen Meldungen kommt, kann man mithilfe dieser Kriterien abwägen und analysieren. So kommt man – professionell im Umgang mit Informationen und Fakten, wenn vielleicht auch bei nur teils vollständiger Datenlagen – zu fundierten Urteilen und guten Entscheidungen.

    Der entscheidende Punkt ist: In der Regel sind Menschen und Institutionen nicht blöd. Wenn also die Verhaltensweisen von Akteuren irrational erscheinen, muss man sich ernsthaft fragen, ob man nicht etwas übersehen hat.

    Spieltheoretiker Varoufakis
    Nehmen wir Herrn Varoufakis: Ein Spieltheoretiker, aber keinesfalls ein Idiot. Spieltheoretiker beschäftigen sich mit Aktion und Gegenreaktion in Geschäften und Verhandlungen, allgemein bei Transaktionen. Im Gegensatz zu vielen Bereichen der Ökonomie sind ihre mathematischen Grundlagen hart und valide und beziehen eben auch viele Ebenen dessen ein, was sonst den Unterschied zwischen dem wissenschaftlichen Elfenbeinturm und dem wirklichen Leben ausmacht. Sieht man seine Aktionen vor diesem Hintergrund, ist er sehr viel weniger Elefant im Porzellanladen als kühler Stratege. Er muss nicht so sehr Geld besorgen, wie uns immer wieder glauben gemacht wird, und wo wir uns dann wundern, warum er die Leute, von denen er Geld will, so vergrätzt. Aus meiner Sicht ist ihm klar, dass Griechenland einen Schuldenschnitt braucht und dass eine wirtschaftliche Entwicklung im Korsett des Euro nicht zu erreichen ist. Was immer er tut, er braucht kein Geld, denn an eine Rettung im Euro glaubt er nicht. Er will gar nicht im Euro bleiben, aber er kann auch den Euro nicht einfach aufgeben. Also muss er sich von Amts wegen in eine Situation manövrieren, wo er erhobenen Hauptes oder mit Unschuldsmiene die Aufgabe des Euro verkünden kann. Als Information Professional konstatiere ich: Er arbeitet ganz vorzüglich an diesen Zielen.

    Meiner Ansicht nach werden die Griechen (und Griechinnen) noch viel Freude mit ihm haben – wohlgemerkt: die Griechen, nicht wir, der Rest von Europa.

    Tim Brouwer, Vorstand

    VERANSTALTUNGSHINWEIS: Fachtagung zum Thema „Risiko und Unsicherheit“
    Am 16. Juni 2015 findet in Heidelberg die 10. SVP-Fachtagung Market Intelligence zum Thema „Risiko und Unsicherheit“ mit Experten und Key Note Speakern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung statt. U.a. sprechen Prof. Gunter Dueck, Ex-CTO von IBM, und Dr. Florian Artinger, Ökonom und Verhaltensforscher am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, zum Thema „Risiko und Unsicherheit. Market Intelligence Strategien.“

    Für eine kostenlose Presseakkreditierung zur Tagung senden Sie eine Mail mit Betreff „Kostenlose Registrierung“ an [email protected]

    Weitere Informationen finden Sie unter www.svp.de und www.market-intelligence.info.

    Die SVP Deutschland AG mit Sitz in Heidelberg ist Gründer der Market Intelligence in Deutschland und seit 1987 bundesweit in allen Branchen und Märkten aktiv. Fach- und Führungskräfte aller Branchen nutzen die Services von SVP für alle Fragen zu Märkten, Unternehmen und Produkten. für Eckdaten und strategische Analysen zu jedem Bereich eines Unternehmensumfeldes.

    Die Heidelberger Information Professionals erheben und evaluieren täglich viele tausende von Fakten und Informationen, um Fragestellungen für Klienten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in kürzester Zeit zu lösen und mit relevanten Informationen eine Entscheidungsgrundlage bzw. die gewünschte Lagebeurteilung zu liefern.

    Mit Standorten in 50 Ländern werden Research-Ergebnisse schnell, zuverlässig und auf individuelle Fragestellungen zugeschnitten geliefert. Das Dienstleistungsangebot reicht von Ad-hoc-Research über klassische Marktforschung, von punktuellem oder kontinuierlichem Monitoring bis hin aktueller und zukünftiger Trenderhebung. Klienten schätzen den Erfahrungsschatz von 80 Jahren SVP weltweit und die Quintessenz aus mehr als 130.000 erfolgreich durchgeführten Research-Aufgaben in Deutschland.

    Firmenkontakt
    SVP Deutschland AG
    Tim Brouwer
    Mittermaierstraße 31
    69115 Heidelberg
    (06221) 91 40 09 1
    (06221) 91 40 09 9
    [email protected]
    www.svp.de

    Pressekontakt
    Pressebüro der SVP Deutschland AG / c/o tamTAM communications
    Susanne B. Hallwich
    Kidlerstraße 1
    81371 München
    (089) 180 395
    (089) 189 598 32
    [email protected]
    www.svp.de

    Tags : Risiko, Unsicherheit, Varoufakis, Wirtschaft
    Laura Langer

    Laura Langer

    Laura ist seit Mitte 2015 als Redakteurin und Marketing Manager bei Business.today Network tätig. Zuvor machte Sie Ihren Master-Abschluss in BWL mit Schwerpunkt Marketing.

    Related Posts

    • Jedes größere Unternehmen hat bereits Mitarbeitende mit Behinderungen - und weiß davon oft nichts

      Jedes größere Unternehmen hat bereits Mitarbeitende mit Behinderungen – und weiß davon oft nichts

    Digital

    • Pflicht zur Arbeitszeiterfassung – DURABLE Faktencheck: Was Unternehmen jetzt tun müssen
      Pflicht zur Arbeitszeiterfassung - DURABLE Faktencheck: Was Unternehmen jetzt tun müssen
    • ChatGPT: Eine Revolution auch für HR?
      ChatGPT: Eine Revolution auch für HR?
    • Milliardenmarkt Personalentwicklung: Talentfokussierte HR-Software im Wachstum
      Milliardenmarkt Personalentwicklung: Talentfokussierte HR-Software im Wachstum
    • Trübes Talent-Klima im HR-Bereich: Interne Ressourcen sind der Schlüssel zur Lösung
      Trübes Talent-Klima im HR-Bereich: Interne Ressourcen sind der Schlüssel zur Lösung

    Recruiting

    • Neues Tariftreue-Gesetz – wird es nun leichter, neue Mitarbeiter zu finden?
      Neues Tariftreue-Gesetz – wird es nun leichter, neue Mitarbeiter zu finden?
    • IT-Recruiting – Wie man qualifizierte IT-Mitarbeiter gewinnt!
      IT-Recruiting – Wie man qualifizierte IT-Mitarbeiter gewinnt!
    • Künstliche Intelligenz: 7 Recruiting-Trends für 2023, die Unternehmen intelligent ausnutzen können
      Künstliche Intelligenz: 7 Recruiting-Trends für 2023, die Unternehmen intelligent ausnutzen können
    • IT-Freiberuflergeschäft wächst überdurchschnittlich
      IT-Freiberuflergeschäft wächst überdurchschnittlich

    Workplace

    • Das Büro der Zukunft: Büroalltag im Wandel dank FlexWhere Desk-Sharing Software
      Das Büro der Zukunft: Büroalltag im Wandel dank FlexWhere Desk-Sharing Software
    • Weltweite Umfrage von Alludo: Unterstützung von Remote- und Hybrid-Arbeit ist unterschiedlich nach Hierarchie-Level
      Weltweite Umfrage von Alludo: Unterstützung von Remote- und Hybrid-Arbeit ist unterschiedlich nach Hierarchie-Level
    • Hybrid Working: Homeoffice-Verordnung wirft Fragen bezüglich Ausstattung auf
      Hybrid Working: Homeoffice-Verordnung wirft Fragen bezüglich Ausstattung auf
    • Nachhaltigkeit und Mitarbeiterführung – Wie passt das zusammen?
      Nachhaltigkeit und Mitarbeiterführung - Wie passt das zusammen?

    Newsletter abonnieren

    • Alle wichtigen News zum Thema HR & Workplace
    • Kompakt & aktuell
    • Völlig kostenfrei
    • Abmeldung ist jederzeit möglich.
    • Melden Sie sich jetzt an:

      Vielen Dank für Ihre Registrierung! Bitte prüfen Sie Ihren Posteingang oder Spam-Ordner, um das Abonnement zu bestätigen.

    Whitepaper Downloads

    • AGG – So funktioniert Gleichbehandlung in Unternehmen
      AGG - So funktioniert Gleichbehandlung in Unternehmen
    • Betriebliche Altersvorsorge – So punkten Unternehmen bei begehrten Fachkräften
      Betriebliche Altersvorsorge - So punkten Unternehmen bei begehrten Fachkräften
    • Gesund im Homeoffice: Wie Sie Ihre Mitarbeiter proaktiv durch die Pandemie führen
      Gesund im Homeoffice: Wie Sie Ihre Mitarbeiter proaktiv durch die Pandemie führen
    • Gesundheitsförderung leicht gemacht
      Gesundheitsförderung leicht gemacht

    Rubriken

    • Home
    • Recruiting
    • Digital
    • Workplace
    • Whitepaper
    • Jobmarkt
    • Veranstaltungen

    Service

    • Mediadaten
    • Newsletter abonnieren
    • Newsletter abmelden
    • Impressum
    • Datenschutz
    • AGB

    Weitere BTN-Portale

    • Marketingleiter.today
    • IT-Management.today
    • Produktionsleiter.today
    • Netzwerk.today

    Eine Marke von

    BTN Logo
    © 2022 personalleiter.today | All Rights Reserved