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Bereit zum Wechsel – wie Unternehmen jetzt Fachkräfte für sich gewinnen können

Hamburg (btn/Gastbeitrag von Dominik Roth, Headhunter und Partner bei Mercuri Urval) – Kaum lässt sich noch eine Branche finden, die nicht vom Mangel an Fachkräften geplagt ist. Demgegenüber ist die Lage für die hoch qualifizierten Angestellten jetzt so günstig wie nie zuvor: Sie sind heiß begehrt und können sich den Arbeitgeber praktisch aussuchen. Kein Wunder, dass die Bereitschaft zum Jobwechsel aktuell vielfach vorliegt.

Dominik Roth, Headhunter und Partner bei Mercuri Urval, Bild: StefanWeberPhotoArt

Doch wie müssen die Unternehmen eigentlich agieren, um diese wechselwilligen Führungskräfte für sich zu gewinnen? Dominik Roth empfiehlt, auf das hohe Gehalt als Köder zu verzichten. Auf welche Kriterien es stattdessen ankommt, verrät der Headhunter in diesem Beitrag.

Das Gehalt ist eher zweitrangig

Schon lange reicht es nicht mehr, Führungskräften mehr Geld zu bieten, um sie für einen Wechsel empfänglich zu machen. Das mag daran liegen, dass das Gehalt für Fachkräfte in der Regel keine allzu große Reizung mehr auslöst. Viele der Kandidaten haben bei früheren Tätigkeiten schon überdurchschnittlich viel Geld verdient und sich einen entsprechend hohen Lebensstandard aufgebaut – mit 20 Prozent mehr lassen sie sich daher nicht ködern. Demgegenüber ist den leitenden Angestellten ein im Marktniveau fairer Lohn umso wichtiger.

Gesucht werden Intrapreneure

Übrigens kann selbst ein geringes Gehalt reizvoll wirken – wenn es lediglich den Sockel aller Verdienstmöglichkeiten darstellt. Das wiederum ist das Markenzeichen von Intrapreneuren. Gemeint sind Unternehmer im Unternehmen. Sie sind an den Erfolgen ihres Arbeitgebers beteiligt. Wer sie sucht, kann schon beim Recruiting die Auswahl eingrenzen: Wichtig ist der Track-Record der Bewerber. Welche Leistungen haben diese also bei früheren beruflichen Stationen erreicht? Mit welchen Hindernissen wurden sie konfrontiert – und wie konnten sie diese meistern? Gesucht sind messbare Ergebnisse, die nunmehr bei der Beantwortung der Frage helfen, ob der jeweilige Kandidat das Unternehmen verstärken kann.

Der Gestaltungsspielraum erleichtert die Entscheidung

Sicherlich stellt sich die Frage, wie sich die Führungskräfte eigentlich von einem Wechsel des Arbeitgebers überzeugen lassen, wenn schon das Gehalt keinen entscheidenden Faktor darstellt. In der Regel sind Unternehmen beim Recruiting erfolgreich, die ihren leitenden Angestellten eine eigenverantwortliche Arbeit bieten. Gewünscht sind nicht die starren Strukturen, wie sie in anderen Konzernen oft vorgefunden werden. Vielmehr suchen moderne Fachkräfte die Möglichkeit eines großen Gestaltungsspielraums. Dieser erlaubt es, schnelle Fortschritte zu erzielen, sich spontan mit anderen Abteilungen abzustimmen und auf dieser Basis kurzfristig zu Ergebnissen zu gelangen. Ein Wunsch, der den Bewerbern erfüllt werden sollte.

Hohe Ambitionen – hohe Identifikation

Die junge Generation an Führungskräften weiß genau, was sie wünscht. In der Regel handelt es sich dabei um eine solide Work-Life-Balance, ein flexibles Arbeitsumfeld, eine professionelle Kommunikation im gesamten Unternehmen, ein zielgerichtetes Zusammenarbeiten in den Projekten sowie um die Möglichkeit, bei Bedarf wieder in eine Non-Executive-Rolle zu wechseln. Wichtig sind den modernen Fachkräften zudem die Chancen zur persönlichen Entwicklung und zum Aufstieg, strenge Hierarchien werden dagegen abgelehnt. Hohe Ambitionen also, die manch ein Bewerber beim Recruiting erkennen lassen wird. Im Gegenzug sind die Nachwuchskräfte auch bereit, ein hohes Maß an Fachwissen und Identifikation in das Unternehmen einzubringen.

 

 


Über Dominik Roth: Dominik Roth ist Headhunter und Partner bei Mercuri Urval – einer global führenden Personalberatung, die in der Vermittlung und Potenzialbeurteilung von Führungskräften spezialisiert ist. Er unterstützt Hidden Champions und Technologieführer aus dem industriellen Mittelstand bei allen Themen rund um Headhunting und Management-Diagnostik. Dominik Roth bringt umfassende Erfahrung aus über 250 Executive Searches und mehreren hundert Executive Assessments mit. Außerdem ist er Host des erfolgreichen Karriere-Podcasts „CEO Career Code“, der auf Apple, Spotify und Google Podcast kostenfrei verfügbar ist.

Jens Breimeier
Jens Breimeier
Jens Breimaier kümmerte sich im Business.today Network um Redaktion und Business Development. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Publishing- und Mediabusiness, u.a. Burda, Verlagsgruppe Milchstraße und Vibrant Media: "Ich arbeite mit Brands, Agenturen, Startups und Publishern im Online-Business und unterstütze sie beim Wachstum ihres Geschäfts sowie beim Aufbau von Know-How und Netzwerken. Meine Erfahrung als Business Developer und im Publishing, sowie bei der Umsetzung von komplexen Aufgabenstellungen geben mir eine fachliche Basis und Kompetenz, die ich weiter geben möchte."
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