In der heutigen Arbeitsumgebung stehen Unternehmen ständig vor neuen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur qualifizierte Mitarbeitende finden und halten, sondern auch deren Potenzial optimal ausschöpfen. Hier kommt HR Analytics ins Spiel. Durch datenbasierte Ansätze im Personalwesen können fundierte Entscheidungen getroffen werden, die auf präzisen Analysen beruhen.
HR Analytics bietet Unternehmen einen klaren Vorteil in einer zunehmend digitalisierten Geschäftswelt. Doch wie lässt sich dieses Konzept in der Praxis erfolgreich umsetzen?
Genau dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach!
Status Quo: Digitalisierung im Personalwesen
Eine Studie von Cornerstone und Frankfurt Business Media zeigt eindrucksvoll, wie stark die Digitalisierung bereits im Personalwesen verankert ist. Personalverantwortliche aus 133 Unternehmen wurden befragt, und 80 Prozent von ihnen betonen die Bedeutung der Digitalisierung in ihrer täglichen Arbeit. Für 12 Prozent ist sie sogar das zentrale Thema. Nur 2 Prozent halten sie für irrelevant.
Diese Zahlen machen deutlich: Die digitale Transformation hat das Personalwesen grundlegend verändert. Wer sich dieser Entwicklung verweigert, läuft Gefahr, langfristig den Anschluss zu verlieren. Der Einsatz von HR Analytics ist ein entscheidender Schritt, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Was ist HR-Analytics?
HR Analytics bezeichnet den systematischen Einsatz von Datenanalyseverfahren im Personalmanagement. Ziel ist es, auf Basis von Daten fundierte Entscheidungen zu treffen, die die Effektivität und Effizienz der Personalstrategie steigern. Dabei werden interne und externe Daten gesammelt und analysiert.
Zu den internen Daten zählen beispielsweise Personalakten, die Informationen wie Verträge, Gehälter und Beförderungen enthalten. Auch Leistungsbeurteilungen und Mitarbeiterfeedback spielen eine Rolle. Externe Daten umfassen etwa Informationen aus dem Rekrutierungsprozess oder Branchenvergleiche, die für Benchmarking verwendet werden.
Der große Vorteil von HR Analytics liegt darin, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die mit herkömmlichen Methoden oft übersehen werden. So kann die Analyse von Fluktuationsdaten zum Beispiel aufzeigen, warum Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Unternehmen können dann gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiterbindung zu stärken, so das Unternehmen PCS Beratungscontor AG
Wie kann HR-Analytics Ihrem Unternehmen helfen?
Durch die systematische Sammlung und Auswertung von Personaldaten erhalten Unternehmen wertvolle Einblicke, die weit über das hinausgehen, was mit herkömmlichen Methoden möglich wäre. Zum Beispiel können Fluktuationsraten vorhergesagt, der Rekrutierungsprozess optimiert und die Produktivität von Teams gesteigert werden.
HR Analytics hilft dabei, zentrale Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel:
- Welche Faktoren beeinflussen die Fluktuation in meinem Unternehmen?
- Wie lange dauert es, bis ein neuer Mitarbeitender erfolgreich eingearbeitet ist?
- Welche Investitionen sind nötig, um die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden zu steigern?
Die präzisen Erkenntnisse aus HR Analytics ermöglichen es Unternehmen, datengestützte Entscheidungen zu treffen, die langfristig zur Effizienzsteigerung führen.
Beispiele aus der Praxis
Nun wissen Sie, was HR-Analytics ist und wofür man sie einsetzen kann. Doch wie kann ein Anwendungsfall in der Praxis aussehen?
Beim Recruiting
Unternehmen, die wirklich etwas bewegen wollen, suchen heute nicht nur nach Bewerbern mit den richtigen Fachkenntnissen, sondern auch nach Menschen mit den richtigen sozialen Kompetenzen und Einstellungen. Es geht darum, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die sowohl zur Unternehmensphilosophie als auch zu den spezifischen Anforderungen passen. Dabei spielt die Übereinstimmung mit der Unternehmenskultur eine zentrale Rolle.
Es ist ineffizient und oft nicht zielführend, hunderte von Bewerbungen nur anhand von Basisdaten zu sichten und auf dieser Basis Einstellungsentscheidungen zu treffen. Dabei wird häufig übersehen, dass einige potenzielle Bewerberinnen und Bewerber nur deshalb nicht in die engere Wahl kommen, weil ihnen eine bestimmte Fähigkeit fehlt, obwohl fachliche Kompetenzen erlernbar sind, während zwischenmenschliche Fähigkeiten nicht immer so leicht zu entwickeln sind.
Mit Hilfe von HR Analytics können Unternehmen anhand vorhandener Daten herausfinden, dass z.B. Teamfähigkeit und Innovationsgeist ebenso verlässliche Indikatoren für gute Arbeitsergebnisse sind wie die bisherige Berufserfahrung. Auf diese Weise können sie Bewerbern eine Chance geben, die sie sonst vielleicht übersehen hätten.
Skill Analyse
Der Erfolg eines Unternehmens hängt zweifellos von den Kompetenzen und Qualifikationen seiner Mitarbeiter ab. Die Kompetenzanalyse ist ein spezifisches Verfahren zur Ermittlung der für das Unternehmen wesentlichen Schlüsselkompetenzen.
Sobald diese Schlüsselkompetenzen definiert sind, kann ein ideales Kompetenzprofil als Vergleichsmaßstab erstellt werden. Dieses Profil dient dann als Benchmark, um die tatsächlichen Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter zu bewerten. Durch diesen Vergleich können die vorhandenen Kompetenzen genau bewertet und eventuelle Lücken identifiziert werden.
Fazit
HR Analytics revolutioniert das Personalwesen und bringt es auf eine neue Ebene. Unternehmen, die diesen Ansatz nutzen, profitieren von datengestützten Entscheidungen, die ihnen helfen, Talente zu entdecken und zu binden. Diese Technologie ist weit mehr als nur ein Werkzeug – sie ist die Zukunft des strategischen Personalmanagements und ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Autorenbox:
Tonio Japing ist Senior Consultant im Bereich Reporting und Analytics beim beratungscontor. Die PCS Beratungscontor AG ist ein mittelständisches, inhabergeführtes Beratungshaus, das zu den gefragten Spezialisten für SAP Data & Analytics zählt. Zu den Kundinnen und Kunden gehören mittelständische Unternehmen und internationale Konzerne.